Über Béla
Béla Horvat-Morvai ist Ungar. Geboren wurde er 1953. Seine Wiege war die ungarische Tiefebene und die Flüsse Donau und Theiß waren die Arme seines Kindermädchens. All dies, sein Dackel und seine Ziege lehrten ihn die Einheit mit der Natur und gaben ihm die Fähigkeit seine Umgebung mit wissbegierigen, weitgeöffneten Augen wahrzunehmen, was er zum höchsten Niveau seiner Kunst entwickelt hat.
Seine Liebe zur Kunst entdeckte Bela als Kind im Postamt. Obwohl Kugelschreiber zu dieser Zeit bereits bekannt waren, gab es im Postamt seines Städtchens noch immer Füller und Tinte für den Gebrauch der Einwohner. Als er das erste Mal damit schrieb, merkte er sofort, was ein feinfühliges Instrument der Füller ist und von diesem Zeitpunkt an hat er keinen Kugelschreiber mehr angefasst. Er erinnert sich, dass die Anwendung von Füller und Tinte, ein scheinbares Geschmiere, sich in Zeichnungen und später in Kalligrafie verwandelte. Die Pinselführung seiner Malerei basiert auf Kalligrafie.
Sein Interesse im Zeichnen führte letztendlich zum Wunsch des Malens. Als Jugendlicher besuchte er mehrere einheimische Künstler und versuchte von ihnen zu lernen, wie man Farbe auf traditionelle Weise herstellt. Er war schockiert, dass sie alle nur einfache, über den Ladentisch verkaufte Farben verwendeten. Folglich recherchierte er in Büchereien und begann dann traditionelle Farben mit Grundzutaten herzustellen. Anschließend fing er an zu experimentieren und seine eigenen Rezepte zu entwickeln. Das Interesse in den grundlegenden Eigenschaften von Farbe führte zu seinem Feingefühl in der Anwendung von Farbe, Konsistenz und Lumineszenz.
Im Jahre 1978 immatrikulierte Bela an der Kunstakademie Düsseldorf, damals in Westdeutschland, wo er 1982 als Kunstmaler promovierte. Als seinen Mentor wählte er den weltweit renommierten deutschen Kunstmaler Gotthard Graupner, aufgund dessen Interesse und Feingefühl für Farben. Graupners künstlerische Ausdrucksform konzentrierte sich auf nichtbildnerische Farbraumkörper. Zu weiteren bedeutenden Kunstmalern, die ihn an der Akademie unterrichteten, gehörten Richter, Anatoli und Klapek. Diese Lehrer erweckten in ihm das Bewußtsein und Streben nach Perfektion. Weshalb sieht ein Künstler ein von ihm soeben vollendetes Gemälde als großartig und am nächsten Tag als mittelmäßig an? Warum kann man einem Kustwerk überdrüssig werden und davon genug haben? Wodurch wird ein Gemälde gleichbleibened gut? Auf welche Art kann diese Stabilität geschaffen werden, ohne dass der Künstler sich selbst und andere täuscht? Seit seinen Studien hat Béla die Stärke und Ehrlichkeit des Farbpinsels zur Maxime seiner Arbeit gemacht.
Béla ist noch immer ein Naturmensch und sein künstlerisches Interesse gilt auch weiterhin dem Schwerpunkt Natur, Menschen und Farbe. Er entwickelte seinen eigenen Wahrnehmungsstil, der auf der Erkenntnis basiert, dass es bewusster menschlicher Wahrnehmung bedarf, um irgendetwas Bedeutung zu verleihen. Die Schönheit von Natur, von menschlichen Beziehungen, von körperlicher und metaphysischer Realität existiert nur mittels der Fähigkeit menschlicher Wahrnehmungskraft. Lediglich durch menschliche Besinnung entstehen Farbe und Struktur. Bélas Gemälde widerspiegeln die Farbe und Struktur seiner Wahrnehmung.
Béla wohnt derzeitig mit seiner Frau und zwei Kindern in Deutschland und seine bisherigen Ausstellungen umfassen Europa, die USA und Japan.